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IV. KULTURPOLITISCHER SALON

DEUTSCHE FILMFÖRDERUNG – EUROPÄISCHE PERSPEKTIVEN

1. Juni 2004, Konzertfoyer der Oper Leipzig

»Bei allem neuen Selbstbewusstsein der Film-Branche durch Caroline Links Oscar-Sieg in Hollywood und Lenins späten Triumph an der Heimatfront stimmt einfach etwas nicht mit dem deutschen Film«, so Volker Schlöndorff vor ein paar Monaten in der ZEIT.

Vom »Sorgenkind Deutscher Film« gibt es in unseren Feuilletons eigentlich immer etwas zu lesen: mal höhnisch, mal wehleidig fällt die Kritik aus, mal wird die Wehleidigkeit selbst zu Thema und Ursprung allen Übels gemacht. Es folgen gerne Verweise auf unsere Nachbar-Kulturnation Frankreich, in der der Film einen ganz anderen Stellenwert einnehme, bei Publikum und Kritik auf bessere Resonanz stoße und es überhaupt einfach leichter habe.

Bei nur 10 bis 15 Prozent Marktanteil des deutschen Films fehlt einfach - das ist common sense - die »deutsche Amelie«. Immerhin wurde dem Problem mit dem »Bündnis für den Film« und dem Einsatz der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien seit 1998 ein größerer bundespolitischer Stellenwert eingeräumt.

Mit dem 4. Kulturpolitischen Salon zum Thema Film und Filmförderung soll die (Kamera-) Perspektive für die europäische Dimension des Themas geweitet werden. Dabei wird es zunächst um die Verortung der deutschen Filmförderung im europäischen Vergleich gehen: Ist diese tatsächlich so schlecht, wie oft behauptet? Bemängelt wird häufig der notwendige und mühsame Kampf um Fördergelder und Fernsehbeteiligungen im deutschen Förderdschungel. Filmemacher könnten so Nur schwerlich exportorientiert und länderübergreifend arbeiten. Inwiefern liefert die Novellierung des Filmförderungsgesetzes aus dem Jahre 2003 Verbesserungsansätze?

Schließlich soll diskutiert werden, welche Möglichkeiten und Modelle die europäische Förderung und Zusammenarbeit bieten. Sind europäische Koproduktionen und Fördergelder aus Brüssel die Rettung des deutschen Films oder nur eine Verlagerung des Problems? Wie funktioniert die Kooperation jenseits nationalstaatlicher Grenzen? Welche Rahmenbedingungen schafft die Medienpolitik der EU hierfür? Und nicht zuletzt: Werden die derzeitigen Richtlinien und Maßnahmen der Ambivalenz des Films als Kunstwerk und als Wirtschaftsgut gerecht?

Es diskutieren:

  • Simone Baumann
  • Gabriele Brunnenmeyer
  • Lutz Dammbeck
  • Claas Danielsen
  • Manfred Schmidt
  • Moderation:
    Jörg Taszman

Der 4. Kulturpolitische Salon findet am 1. Juni 2004, wie gewohnt um 20 Uhr, in der  Oper Leipzig statt.

 

Bericht der Leipziger Volkszeitung zu diesem Salon

Dokumentation zum IV. Kulturpolitischen Salon von Ulrike Pötzsch (PDF)