Nach einer kurzen Darstellung des weit gefassten Begriffs »Event« bewertete Wolfgang Zacharias in seinem Eingangsstatement Events weitgehend positiv. Er bezog sich dabei im Wesentlichen auf die ihm vertraute kulturpädagogische Praxisarbeit. Moderator Oliver Scheytt eröffnete die anschließende Diskussionsrunde mit der Frage an jeden Podiumsteilnehmer nach seinem persönlich schönsten Kultur-Event, woraus sich ein facettenreiches Gespräch unter Berücksichtigung verschiedenster Perspektiven entwickelte. Ilse Helbrecht betrachtete die stadtökonomische Seite und stellte nach einer Differenzierung der Begriffe »Erlebnis«, »Ereignis«, »Event« und »Fest« die provokante These auf: »Reiche Städte feiern Feste, arme Städte brauchen Events.« Eduard Beaucamp blickte kulturkritisch, aber nicht kulturpessimistisch, auf allgemeine Tendenzen der zunehmenden Erlebnisorientierung, während Gerald Matt mit Beispielen aus der Museumspraxis zeigte, dass Events zwar medienwirksam, aber nicht notwendig Garant für hohe Besucherzahlen sind. Jenseits des groben Konsens, Events seien im kulturpolitischen Handlungsfeld als Instrument durchaus legitim, dürften aber nicht zum Inhalt selber werden, führte die Betrachtung des Themas aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu reichlich Diskussionsstoff, an dem sich auch das Publikum wieder rege beteiligte. |
Es diskutierten:
Der 3. Kulturpolitische Salon zum Thema »Zwang zum Event? Kulturpolitik und Erlebnisorientierung« fand am 13. Februar 2004 um 20 Uhr in der Oper Leipzig statt.
|